Unsere Kritikpunkte an der aktuellen Planung des Rechenzentrums

Allgemeine Kritikpunkte

  1. Das gesamte neu geplante Gewerbegebiet (gut 12 Hektar bestes Ackerland) soll allein für das neue Rechenzentrum zubetoniert werden, andere Unternehmen bekommen nicht die Chance, sich dort anzusiedeln
  2. Die Einnahmen der Gemeinde aus diesem Gewerbegebiet werden allein vom Rechenzentrum abhängig sein, keine Risikostreuung durch mehrere Unternehmen
  3. Die erwarteten Steuereinnahmen für die Gemeinde wurden mit rosa-roter Brille kalkuliert und sind nicht realistisch
  4. Der Investor will nach eigenen Angaben nur 20 Arbeitsplätze in den nächsten 3 Jahren schaffen, bis 2035 „könnten es 100 Arbeitsplätze werden“. Auf 12 Hektar Land sollten weit mehr Arbeitsplätze geschaffen werden können (20 Arbeitsplätze schafft jeder Handwerksbetrieb, der nur wenige hundert Quadratmeter Büro und Lager benötigt)
  5. Es wird viel mehr Fläche verbraucht und zubetoniert als nötig
  6. Hochwertige Ackerfläche geht unwiederbringlich verloren (während überall in der Welt Hungersnöte drohen) und während anderswo schon versiegelte Flächen nutzlos brach liegen
  7. Eines der letzten Besiedelungsgebiete des Feldhamsters und anderer Wildtiere wird zerstört
  8. Die versiegelte Fläche steht nicht mehr als Wasserspeicher zur Verfügung, die Wasserknappheit wird noch verstärkt

Kritik an der konkreten geplanten Bauweise des Rechenzentrums

  1. Das Rechenzentrum soll nach veralteten Maßstäben in Modulbauweise gebaut werden, aktuelle Vorstellungen zum Klima- und Naturschutz sind im Konzept nicht enthalten und können nicht berücksichtigt werden, da der Betreiber nicht von seiner Modulbauweise abweichen wird
  2. Nach aktueller Planung wird die Abwärme nicht genutzt und einfach in die Atmosphäre bzw. Umwelt abgegeben. Gerade in Zeiten von Klima- und Energiekrise sollte keine Energie mehr verschwendet werden. Bei der Größe des geplanten Rechenzentrums könnte mit der entstehenden Abwärme vermutlich die gesamte Gemeinde geheizt werden.
  3. Nach aktueller Planung soll keine Begrünung der Gebäude erfolgen, obwohl eine Begrünung durch Schatten und Feuchtigkeit der Pflanzen für Kühlung des Rechenzentrums sorgen würde